0 - 400V Regel Netzteil von Frank Kneifel
Bekannt aus Jogis Röhrenbude
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Hoher Regelbereich 0V - 400V / 22mA - 600 mA ( Bauvorschlag)
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Geringe Verlustleistung
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Maximaler Ausgangstrom 1A
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Stabelisierte Regelspannung
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Verluste: 100mA nur 9,81W bzw. 1A 19,71W
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Verluste nicht von der Ausgangsspannung abhängig!
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Preiswerter Nachbau
ACHTUNG - Bei diesem Projekt wird mit hohen Spannungen gearbeitet, Teile der Schaltung liegen direkt am 230V-Netz.
Bei unsachgemäßer Handhabung besteht Lebensgefahr!
Das Netzteil ist ein verlustarmes Netzteil mit Triac-Vorregelung. Die Vorregelung arbeitet so, dass an der eigentlichen Regelung mit T1 und IC5 (LM317) immer nur ca. 12V abfallen. So könne die Verluste in Grenzen gehalten werden. Zusätzlich kann das Netzteil an eigene Bedürfnisse in Bezug auf maximale Ausgangsspannung und maximalen Ausgangsstrom angepasst werden. Die maximale Ausgangsspannung liegt bei 400V, der maximale Ausgangsstrom beträgt 1A.
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Links oben ist die Triac-Ansteuerschaltung, links
unten die Regelschaltung dazu.
Rechts oben ist der Längsregler, rechts unten ist die Steuerung des Längsreglers.
Die Spannungsversorgung für die Steuerung
des Längsreglers wird von dem DC/DC-Wandler DC1 übernommen. Damit ist eine
galvanische Trennung der einzelnen Module realisiert.
Es sind noch einige
Bauteile zur Störminimierung wie L1, der Snubber C9 / R14 und die Kondensatoren
C10 bis C13 eingefügt
Mit dem Trimmpoti P3 kann der maximale Stellbereich des
Potis P3 abgeglichen werden.
Das Triac-Modul schaltet in jeder Halbwelle
die Netzspannung zu dem Zeitpunkt an den Netztrafo TRA3, dass der
Spannungsabfall am Längsregler immer 12V beträgt. Die Verluste im Netzteil sind
stark herab gesetzt.
Das Netzteil ist so entwickelt, dass es sich schnell
an vorhandene Trafos (TRA3) und gewünschte Ausgangsspannungen und Ströme
angepasst werden kann.
Die maximale Ausgangsspannung beträgt 400V, sie wird
durch die Spannungsfestigkeit der Siebelkos C14, C15, C19, C20 und der
Spannungsfestigkeit des Transistors T2 bestimmt.
Der maximale sichere
Ausgangsstrom beträgt 1A, er wird durch T1 bestimmt.
Die Verluste im Netzteil betragen ca.:
" Triac-Regelmodul - 15V bei 70mA
macht 1,05W, gehe ich mal von einem Trafowirkungsgrad von 70% aus so macht das
1,5W.
" Der Stromverbrauch der Steuerschaltung um IC4 beträgt ca. 10mA, macht 0,15W. Bei 70% Trafowirkungsgrad sind das 0,21W.
" Der Stromverbrauch der
Steuerschaltung um IC6 beträgt unter 1mA, ist also vernachlässigbar.
" Über
den Transistor T3 fallen bei 400V Ausgangsspannung 2W ab (400V * 5mA
Querstrom)
" Da der Spannungsabfall über den Längsregler immer 12V beträgt,
ist die Verlustleistung bei 600mA Ausgangsstrom 7,2W
" Die Verluste über den
Gleichrichter B3 bei Vollast, den Triac und sonstige Bauteile belaufen sich über
den Daumen gepeilt auf ca. 4W.
Das macht zusammen maximal 14,91W. Und es ist
egal ob ich eine Ausgangsspannung von 400V oder 150V nutze.
Bei 100mA Last am
Ausgang beträgt die Verlustleistung sogar nur 8,91W. Selbst bei voller
Ausnutzung des Netzteils mit 1A beträgt die maximale Verlustleistung
19,71W.
Diese Verluste sind mit einem relativ kleinen Kühlkörper leicht
abzuführen.
Die Platine hat eine Fläche von 103mm *
165mm.
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Die unter- und rechts oberhalb von dem
Spannungsregler IC2 liegenden Lötpads sind zur Abnahme einer 15V-Hilfsspannung
vorgesehen. Damit kann z.B. ein Realais geschaltet werden.
An diesen Pads
steht eine Spannung von 15V mit maximal 60mA zur Verfügung.
Die
Mindestabstände der mit dem 230V-Netzspannung verbundenen Leiterbahnen betragen
2,5mm zum Rest der Schaltung.
Bei der Gehäuseform der Transistoren wurde die
Gehäuseform TO218 gewählt, da dort verschiedene Transistoren eingesetzt werden
können. Die Anschlussbeine der Transistoren müssen evtl. passend nachgebogen
werden.
Die Transistoren, der Triac und der LM317 müssen isoliert auf dem
Kühlkörper befestigt werden.
Die 230V-Leiterbahnen von den Anschlussklemmen
zum Triac TR1 sollten mindestens dick verzinnt, evtl. mit Kupferdraht verstärkt
werden.
Sonst könnte im Kurzschlussfall nicht nur die Sicherung auslösen
sondern auch die Leiterbahn verdampfen.
Die Verzinnung erhöht die thermische
Trägheit (Wärmeaufnahmekapazität) der Leiterbahn, verringert den ohmschen
Widerstand aber nur geringfügig.
Bei Sicherungen über 1A sollte die
Leiterbahn mit einem Kupferdraht verstärkt werden.
Empfehlenswert ist auch
ein zusätzlicher Netzfilter vor das Netzteil zu setzen. Abhängig vom verwendeten
Trafo können doch recht hohe Störspitzen entstehen.
Bei Ausgangsströmen
über 1A ist das Netzteil mit der angegebenen Bestückung nur noch bedingt
kurzschlussfest, ggf. müssen andere Transistoren für T1 eingesetzt werden oder
mehrere Transistoren sind parallel zu schalten.
Kondensatoren
Widerstände
C1, C2
470µF/35V
RM5
R1, R16
220k/2W
C3
47µF/25V
RM2,5
R2, R23
10k
C4, C16, C17
22µF/25V
RM2.5
R3, R4, R8, R22
100k
C5
33nF/63V
RM5
R5
47k
C6, C7
4.7µF/50V
RM5
R6
150k
C8
0.1µ/63V
RM7.5
R7, R17
1k
C9
0.1µF/275V~
RM15
R9
1M
C10 - C13
2.2nF/400V~
RM10, Keramik
R10
1.2k
C14, C15 *
470µF/450V
RM10
R11
150/2W
C18
0.1µF/63V
RM5
R12
4.7k
C19 *
10µF/450V
RM5
R13
2.2k
C20 *
100µF/450V
RM10
R14
220/2W
R15 *
1R 1/2W für 600mA
Halbleiter
R18
100k/2W
IC1, IC2
µA7815
R19
9.1k
IC3
TCA785
R20
100/2W
IC4
TL061
R21
240
IC5
LM317
R24
180k/2W
IC6
TL081
R25 *
680k/2W
DC1
DCD-DC-Wandler 15V/12V
T1 *
IKW 25N120 / IRFP450 / IRF 840
Sonstige
T3
IRF840
TRA1, TRA2
Trafo 15V / 120mA, EI30
T2
BUX85
TRA3
Trafo nach Bedarf (siehe Text)
D1 - D4,
D7 - D11
1N4007
L1
Enstördrossel 100µH/6A
D5
12V-Zener-Diode
X1 - X7
Anschlussklemmen RM5
D6
10V-Zener-Diode
X1' - X7'
Anschlussklemmen Gegenstück
B1, B2
Brückengleichrichter DIL
F1
Sicherungshalter 20mm
B3
Brückengleichrichter
F1' *
Sicherung Träge 1.6A
TR1
Triac 600V/25A
Kühlkörper mit hö chstens 4k/W
OK1
Optokoppler CNY17/2
P1 *
Drahtpoti 47Ohm/4W
P2 *
10Gang-Poti 1kOhm
P3
2kOhm
Alle mit "*" bezeichneten Bauteile müssen nach Auslegung des Netzteils bemessen
werden. Die angegebene Stückliste bezieht sich auf ein Trafo TRA3 mit 300V/1A
für eine Ausgangsspannung von 400V und einem Ausgangsstrom von 0,6A
Anpassung der Ausgangsstrom (R15):
Die Strombegrenzung wird durch den
Widerstand R15 und dem Poti P1 bestimmt. Der maximaler Ausgangsstrom berechnet
sich aus 0,6V : R15 = Imax, der minimale Ausgangsstrom berechnet sich aus 0,6V :
(R15 + P1) = Imin.
Anpassung der Ausgangsspannung (R25):
Der
Spannungsregelbereich wird durch R25 festgelegt und berechnet sich aus R25 =
(Uaus * 10kOhm : 6V) - 10kOhm (Uaus ist die gewählte maximale
Ausgangsspannung).
Hier wird der nächste Widerstand aus der R12-Reihe
genommen, Feinabgleich erfolgt über dem Trimmpoti P3.
Große Freiheit hat man
auch mit dem Spannungsregelpoti P2. Dieses kann einen Wert von 1kOhm bis 100kOhm
haben. Der Widerstand R17 muss nur den gleichen Wert wie das Poti
haben.
Auswahl des Transistors T1:
Der Transistor T1 richtet sich nach
dem maximalen Ausgangsstrom. Bis 200mA kann der IRF840 verwendet werden. Von
200mA bis 500mA ist der IRFP450 geeignet, von 500mA bis 1A sollte der IKW25N120
benutzt werden. Mit dieser Bestückung ist das Netzteil kurzschlussfest. Einsatz
andere Transistoren mit ähnlichen Daten ist möglich, eine Parallelschaltung kann
auch genutzt werden.
Es kann auch z.B. für 500mA Ausgangsstrom ein IRF840
genutzt werden. Dann ist das Netzteil aber nur noch bedingt Kurzschlussfest. Bei
voller Ausgangsspannung und Kurzschluss kann der Transistor zerstört werden. Der
SOA-Bereich aus dem Datenblatt des Transistors darf nicht überschritten
werden.
Dimensionierung der Elkos C14, C15, C19 und C20:
Die
Spannungsfestigkeit (UC) der Elkos C14, C15, C19, C20 orientiert sich an der
gewählten maximalen Spannung. Sie sollte mindestens 50V über der maximalen
Gleichausgangsspannung des Netztrafos TRA3 liegen und berechnet sich
aus:
Wechselausgangsspannung des Trafos TRA3 (UTRA3) mal Wurzel aus 2 (1,414)
plus der 50V Sicherheitsreserve.
UTRA3 * 1,414 + 50V = UC
Die
Kondensatoren C14 und C15 werden anhand des gewählten maximalen Ausgangsstrom
ausgewählt. Die Gesamtkapazität sollte pro 100mA Ausgangsstrom ca. 100µF
betragen.
Der Ausgangskondensator C20 bestimmt die Trägheit der
Strombegrenzung. Er kann einen Wert von 1µF bis 100µF annehmen. Je größer, umso
träger reagiert die Strombegrenzung.
Sicherung F1':
Die Sicherung F1'
ist nach verwendeten Trafo TRA3 zu bemessen. Sie sollte ca. 20 bis 30% über dem
primären maximalen Dauerstrom des Trafos TRA3 liegen. Setze ich z.B. einen
230VA-Trafo ein, so zieht dieser maximal 1A, hier ist dann eine 1,25A-Sicherung
einsetzbar.
Zum Abschluss noch die kompletten Unterlagen wie Schaltplan,
Bestückungsplan, Platinenlayout (als PDF und Eagle-Datei) und Bauteileliste:Alle Unterlagen als ZIP-Archiv