300B SE Endstufen Monoblöcke
von Jürgen Buschmann
Diese beiden Monoendstufen mit der direkt geheizten Triode 300B war mein erstes Röhrenprojekt. Dies war im Jahr 2005.
Ich wollte einen Röhrenverstärker haben, und hatte mir die 300B eingebildet.
Nach längerer Beschäftigung mit der Materie „Röhre“ und intensiver Suche nach passenden Schaltplänen, habe ich mich für eine Schaltung von „Triode Dick „ entschieden. Diese Schaltung änderte ich noch ein wenig, um sie für meine Bedingungen anzupassen.
Die Gehäuse bestehen aus einer 4mm eloxierten Aluminiumplatte, die ich von Shaeffer AG habe fertigen lassen. Diese Aluplatte wurde, nachdem sie fertig aufgebaut war, in einen Holzrahmen, den ich rot lackierte, eingelassen. Als Bodenplatte besorgte ich mir ein Aluminiumlochblech.
Netztransformatoren, Ausgangsübertrager und Siebdrosseln ließ ich mir von Gerd Reinhöfer wickeln.
Die beiden Monoblöcke wurden mit Hilfe einer Keramiklötleiste freiverdrahtet aufgebaut.
Wie gesagt ist die Endröhre eine 300B. Ich habe mich für eine „TJ Full music 300B/n“ mit quasi Meshanode entschieden.
Die Gleichrichterröhre ist eine GZ34 die ich später aber gegen eine GZ37 tauschte.
Als Treiberstufe fungiert ein sogenannter m-Folger bestehend aus der Vorstufenröhre ECC99 und einer D3a. Von der ECC99 wird nur ein Triodensystem verwendet, die D3a kommt als Pentode zum Einsatz.
Für die 5V Heizung der Endröhren habe ich ein spezielles Heizungsmodul von Tentlabs verwendet. Diese Investition hat sich wirklich gelohnt, denn es ist bei voll aufgedrehtem Lautstärkepoti kein Brumm an meinen 96db Hörnern zu vernehmen.
Diese beiden Monoblöcke sind reine Endstufen. Da ich aber damals noch keinen Line-Verstärker hatte, baute ich am Eingang jeweils ein Pegelpoti von Alps ein.
Die Versdrahtung würde ich heute aufgeräumter ausführen, aber wie gesagt, es war mein erstes Projekt.
Wie oben schon erwähnt wechselte ich später die GZ34 gegen eine GZ37. Zum einen erhielt ich dadurch etwas weniger Betriebsspannung, was für die verwendete 300B günstiger war (diese soll max. nur mit 25Watt Verlustleistung betrieben werden) und zum anderen gefällt sie mir besser.
Es ergab sich jedoch das Problem, dass der Ladekondensator der GZ37 nur max.4mF betragen soll. Mit solch einem Kondensator erhielt ich jedoch einen geringen „Brumm“. So ließ ich vorerst noch die 47mF lötete jedoch an beide Anoden und an die Kathode je einen NTC, die den Ladestrom ein wenig „bremsen“ sollen.
Dies ist sicherlich keine optimale Lösung, soll aber recht gute Dienste leisten. Es ist in der Planung das Netzteil entsprechend zu modifizieren.
Die Eingangsempfindlichkeit der beiden Endstufen beträgt ca. 2,8V, d.h. zur vollen Aussteuerung ist ein Line-Vorverstärker nötig. Ich habe die Monoblöcke über ein Jahr lang direkt mit meinem CD Player, der ca. 2V Ausgangsspannung hat, betrieben,
und ich konnte sie nicht voll aufdrehen, ohne Arger mit den Nachbarn zu bekommen.
Bei einer Eingangsspannung von 2,8V beträgt die Ausgangsleistung 7,5W pro Kanal.
Messtechnisch ergaben sich sowohl bei Sinus- als auch bei Rechtecksignalen optimale Bilder.(100Hz; 1khz; 10kHz)
Der Frequenzgang beträgt ca. 10Hz bis 23kHz –3db;
Ich kann nur sagen, dass die Musik, die der Verstärker wieder gibt, sich einfach toll anhört.
Mittlerweile ist auch ein Line-Vorverstärker hinzugekommen.